Lingoda setzt zahlreiche Cookies ein
Lingoda setzt zahlreiche Cookies ein, darunter auch Marketing‑ und Tracking‑Cookies von Drittanbietern. Viele davon werden beim Besuch der Seite automatisch und zum Teil sehr aggressiv geladen, um Logins, Statistiken, Werbung und Nutzerverhalten zu steuern.
Viele Cookies – was passiert da eigentlich?
Laut Cookie‑ und Datenschutz‑Hinweisen verwendet Lingoda neben technisch notwendigen Cookies auch Analyse‑ und Marketing‑Cookies von Diensten wie Google, Meta/Facebook, LinkedIn und weiteren Werbe‑ und Trackingnetzwerken.
Solche Cookies können Klicks, Seitenaufrufe, Gerätedaten, Standort, Interessenprofile und teilweise sogar Kaufentscheidungen mit einzelnen Nutzern verknüpfen und über viele Seiten und Sitzungen hinweg verfolgen.
Für dich als Nutzer bedeutet das: Ein großer Teil deines Surf‑ und Lernverhaltens auf der Plattform kann sehr detailliert protokolliert, ausgewertet und mit anderen Datenquellen kombiniert werden.
Wie Cookies missbraucht werden können
Technisch sind Cookies zunächst nur kleine Textdateien. Entscheidend ist aber, wofür sie eingesetzt und wie sie geschützt werden. Missbrauch findet vor allem in drei Bereichen statt:
Tracking ohne oder gegen deinen Willen
Firmen und Werbenetzwerke platzieren Tracking‑Cookies und Pixel, um Bewegungsprofile zu erstellen, ohne dass Nutzer wirksam zustimmen oder verstehen, was passiert.
In aktuellen Klagewellen in den USA wird argumentiert, dass solche Tracking‑Tools wie „heimliche Wanzen“ funktionieren und gegen Datenschutz‑ und Überwachungsgesetze verstoßen.
Session‑Hijacking durch gestohlene Cookies
Wenn Malware auf deinem Gerät Browser‑Cookies ausliest, kann ein Angreifer bestehende Logins übernehmen, ohne dein Passwort zu kennen.
2025 wurde ein riesiger Datensatz mit rund 94 Milliarden gestohlenen Browser‑Cookies auf Untergrundmärkten gefunden; viele davon enthielten gültige Session‑Tokens für Online‑Konten.
Cookie‑Manipulation und „Cookie Tossing“
Bei Cookie‑Tossing‑Angriffen setzen Angreifer manipulierte Cookies für eine Domain, um spätere Logins oder Sitzungen zu beeinflussen, etwa Weiterleitungen zu Fake‑Seiten oder das Auslesen fremder Daten. Schwach abgesicherte oder falsch konfigurierte Cookies können dabei das Einfallstor sein.
Zwei bekannte Fallbeispiele
1. Massenhaft gestohlene Cookies für Kontoübernahmen (2025)
Sicherheitsforscher entdeckten 2025 auf dem Darknet‑Markt einen Datensatz mit fast 94 Milliarden gestohlenen Browser‑Cookies, die über Infostealer‑Malware von Millionen Geräten gesammelt wurden.
Darunter waren unzählige Session‑Cookies großer Plattformen; Cyberkriminelle nutzten diese Daten, um sich ohne Passwort in Konten einzuloggen, Sicherheitssperren zu umgehen und weitere Betrugsdelikte zu begehen.
2. Tracking‑Cookies als „illegale Überwachungsgeräte“ vor Gericht
In den USA werden seit 2023/2024 viele Firmen verklagt, weil ihre Tracking‑Cookies, Pixels und Web‑Beacons wie Pen‑Register oder „Trap‑and‑Trace“-Geräte behandelt werden – also wie heimliche Überwachungswerkzeuge, die Kommunikationsdaten ohne ausreichende Zustimmung mitschneiden.
Die Klagen werfen Unternehmen vor, Standort‑, Geräte‑ und Verhaltensdaten von Website‑Besuchern an Dritte zu schicken, ohne Nutzer transparent aufzuklären oder wirksam Einwilligung einzuholen.
Was Leser tun können
Cookie‑Banner ernst nehmen: Nur technisch notwendige Cookies zulassen, wenn du Tracking nicht willst; Marketing‑ und Analyse‑Cookies konsequent ablehnen.
HINWEIS: Der Cookie‑Banner muss nur für Besucher mit einer europäischen IP‑Adresse angezeigt werden. Viele der Studenten bei Lingoda sind außerhalb Europas und bekommen somit keinerlei Hinweis auf die Cookies.
Browser härten:
Regelmäßig Cookies löschen oder nur Sitzungs‑Cookies zulassen.
Tracking‑Schutz im Browser aktivieren, ggf. zusätzliche Schutz‑Add‑ons nutzen.
Malware‑Risiko senken:
Betriebssystem und Browser aktuell halten, seriösen Virenschutz nutzen, keine unbekannten Anhänge/Programme öffnen – denn viele Cookie‑Diebstähle beginnen mit Infostealer‑Malware.
Cookies sind nicht per se böse – sie sind für Logins und Basisfunktionen oft nötig. Problematisch wird es, wenn eine Plattform sehr viele Drittanbieter‑Cookies lädt, diese aggressiv eingesetzt werden und Nutzer kaum eine echte Wahl oder Transparenz haben.